Tom Livingstone und Aleš Česen für außergewöhnliche Alpinleistung ausgezeichnet
Eine große internationale Auszeichnung: Die Besteigung des Gasherbrum III (7.952 Meter) im Karakorum durch Tom Livingstone (Großbritannien) und Aleš Česen (Slowenien) wurde von der internationalen Jury des Piolets d’Orals eine der drei bedeutendsten Expeditionen des Jahres 2024 ausgezeichnet.
Für den britischen La-Sportiva-Athleten Tom Livingstone ist es bereits die zweite Ehrung mit dem renommierten Piolets d’Or, dem weltweit wichtigsten Preis für alpinen Extrembergstieg.
Zweiter Piolets d’Or für Tom Livingstone
Tom Livingstone darf sich erneut über eine Auszeichnung für seine außergewöhnlichen alpinen Leistungen freuen – erneut gemeinsam mit Aleš Česen. Im Sommer 2024 gelang dem Duo die Erstbegehung des Westgrats des Gasherbrum III im Karakorum.
Die neue Route mit dem Namen „Edge of Entropy“ führte die Alpinisten über rund 3.000 Höhenmeter im alpinen Stil vom Basislager bis zum Gipfel. Die Jury des Piolets d’Or würdigte die Besteigung als eine der herausragendsten Begehungen des Jahres.
Bereits 2019 wurde Livingstone gemeinsam mit Luka Stražar und Aleš Česen für die Erstbesteigung des Latok I (7.145 m) über den Nordgrat mit dem Piolets d’Or ausgezeichnet.
„Edge of Entropy“ – Erstbegehung am Gasherbrum III
Die Besteigung des Gasherbrum III war das Ergebnis jahrelanger Vorbereitung. Bereits 2022 versuchten Livingstone und Česen den Westgrat, mussten ihre Pläne jedoch kurzfristig ändern und über die Nordwestwand ausweichen – ohne Erfolg.
Zwei Jahre später kehrten sie für einen erneuten Versuch zurück. Nach drei Akklimatisierungsbesteigungen, bei denen sie zuletzt auf 7.000 Metern Höhe übernachteten, starteten sie am 31. Juli 2024 vom Basislager. Zwei Tage später erreichten sie erneut das Hochlager unterhalb des Westgrats.
Der Aufstieg entlang des Grates führte sie:
-
erste Nacht auf ca. 7.500 m
-
zweite Nacht auf ca. 7.800 m
Da ein Zeltaufbau am höchsten Punkt unmöglich war, biwakierten sie sitzend im Freien. Anschließend umrundeten sie die Gipfelwand über eine technisch anspruchsvolle Passage (bis M6 auf einer Seillänge), erreichten den Gipfel und stiegen über die Normalroute des Gasherbrum II wieder ab.
Am 6. August 2024 kehrten sie ins Basislager zurück.
Jury lobt Ethik, Schwierigkeit und Innovationsgeist
Die Jury des Piolets d’Or bewertete die Route als lange, sehr anspruchsvolle und technisch schwierige Besteigungan einem wenig begangenen Berg knapp unterhalb der 8.000-Meter-Marke.
„Edge of Entropy ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass qualitativ hochwertige Abenteuer in unbekanntem Terrain auch an den höchsten Bergen der Welt möglich sind“, so das offizielle Juryurteil.
Tom Livingstone und La Sportiva – gemeinsame Werte
Tom Livingstone verkörpert jene Werte, die für La Sportiva zentral sind: Bescheidenheit, Leidenschaft, Ethik und Leistung abseits des Rampenlichts. Auch wenn dem Briten persönliche Anerkennung genügt, ist der Piolets d’Or eine besondere Würdigung durch die internationale Bergsteiger-Community.
Die Auszeichnung bietet die Gelegenheit, kurz innezuhalten – bevor der Blick wieder auf den nächsten großen Gipfelgerichtet wird.
Der Piolets d’Or 2025 – der „Goldene Eispickel“
Der Piolets d’Or zählt zu den wichtigsten internationalen Auszeichnungen im Alpinismus. Er wurde 1991 ins Leben gerufen und wird jährlich an herausragende alpine Begehungen im leichten Stil vergeben.
Besonders gewürdigt werden:
-
ethisches Handeln
-
Innovation
-
Respekt vor den Bergen
Die Preisverleihung 2025 fand erneut in San Martino di Castrozza in den Dolomiten statt. Neben der Besteigung des Gasherbrum III zeichnete die Jury weitere außergewöhnliche Expeditionen aus, darunter:
-
die Erstbegehung der Südwestkante des Kaqur Kangri (6.859 m) im Himalaya durch Spencer Gray und Ryan Griffiths
-
die Erstbegehung des Yashkuk Sar (6.667 m) im Karakorum über den Nordpfeiler durch August Franzen, Dane Steadman und Cody Winckler







