Der Sommer in Alta Badia wird auch dieses Jahr durch ATIRA mit Treffen und Ausflügen im Zeichen der Nachhaltigkeit bereichert. Im Herzen der Dolomiten, die zum UNESCO-Welterbe zählen, ist diese Initiative ein konkreter Schritt auf dem Weg zu einem bewussteren und respektvolleren Tourismus. Mit der GSTC-Zertifizierung (Global Sustainable Tourism Council) beginnt ein umfassendes Engagement, um die Destination zu einem Modell für ökologische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu machen.
Alta Badia Green
Wenn in Alta Badia von Nachhaltigkeit die Rede ist, dann sind authentische Werte gemeint: Amur (Liebe), Teritore (Territorium), Insegnamënt (Bildung), Respet (Respekt) und Ambiënt (Umwelt). Aus dieser tiefen Verbundenheit mit der eigenen Heimat ist ATIRA entstanden, ein ladinisches Wort, das „jetzt“ bedeutet – eine Aufforderung, jetzt zu handeln, mit kleinen, aber bedeutsamen Gesten.
ATIRA ist jedoch viel mehr als nur ein Name, denn es ist ein Programm aus Begegnungen und Exkursionen. Es führt Gäste und Bewohner den ganzen Sommer über auf einen Weg der Sensibilisierung für Fragen der Nachhaltigkeit. Unter der Leitung von Fachleuten aus der Region wird jede Aktivität zu einer Gelegenheit, die Berge aus neuen Blickwinkeln zu entdecken, ihr Gleichgewicht zu verstehen und zu lernen, wie man sie schützen kann. Wer bei ATIRA mitmacht, ist nicht nur Zuschauer, sondern aktiver Protagonist und wahrer Hüter der Dolomiten.
ALLE IN ATIRA ANGEBOTENEN AUSFLÜGE UND AKTIVITÄTEN
MYKOLOGIE: DER WALD AUS DER SICHT EINES PILZES
Andrea, ein leidenschaftlicher Mykologe, nimmt die Teilnehmer mit auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Pilze, um deren ökologische Rolle und medizinische Eigenschaften zu entdecken. Mit Andrea wird es möglich sein, den Wald aus dem Blickwinkel des Pilzes zu betrachten, der nicht nur eine Frucht der Erde ist, sondern der Mittler zwischen allen Lebensformen im Ökosystem Wald. Die Wanderung findet in den Wäldern von La Val statt, die eine Vielfalt von Pilzen beherbergen, die über die bekannten Steinpilze und Pfifferlinge hinausgeht. Andrea macht den Spaziergang zu einer wahren sensorischen und kognitiven Reise, bei der jeder Pilz, dem man begegnet, den Vorwand für eine Geschichte über Ökologie, Biologie und Chemie bildet. Die Teilnehmer werden das Reich der Pilze und ihre außergewöhnlichen medizinischen Eigenschaften entdecken, die oft die neuen Grenzen der pharmakologischen Forschung vorwegnehmen. Die Termine sind für den 18. Juli, 8. und 22. August, jeweils von 9.30 bis 12.30 Uhr, vorgesehen.
DER BAUER: HÜTER DER BERGWIESEN
Der Nachmittag beinhaltet einen einfachen Spaziergang in Begleitung eines jungen Landwirts, dem
Hüter der ladinischen Landwirtschaftstradition, der die Teilnehmer auf den von ihm gepflegten Wiesen begleitet. Der Bauer erklärt den Teilnehmern die Kunst und Wissenschaft des Mähens und erläutert ihnen die Bedeutung und die Notwendigkeit dieser Tätigkeit. Er erklärt auch die verschiedenen Methoden, den Zeitpunkt des Mähens im Laufe des Sommers und die Auswirkungen der einzelnen Schnittarten auf die spätere Verwendung des Heus. Dank des jungen Landwirts ist es leichter zu verstehen, dass die Folgen der Nichtpflege von Bergwiesen und -weiden nicht nur ästhetische, sondern vor allem ökologische Schäden verursachen können. Der Gast versteht auch, wie wichtig es ist, die Wiesen zu respektieren, und erkennt die harte Arbeit der Bauern an, die sich Saison für Saison um diese für das Ökosystem der Berge lebenswichtigen Flächen kümmern. Die Aktivität endet mit einer Führung durch die Scheune und den Stall. Hier können die Gäste das bäuerliche Leben in den Bergen, die Tiere, die Geräte zum Mähen und zur Bewirtschaftung der Wiesen aus nächster Nähe betrachten und erfahren, wie das Heu geerntet, gelagert und verwendet wird. Die Termine stehen am 27. Juni, 25. Juli und 12. September auf dem Programm.
ALTA BADIA ECO-HIKER: SANFTES WANDERN, UNSERE UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE UMWELT
Ziel von „Alta Badia Eco-Hiker“ ist es, Wanderer für Themen rund um den Schutz der Umwelt und dem äußerst empfindlichen Ökosystem der Dolomiten zu sensibilisieren, denn viel zu oft werden Abfälle und Müll in der Natur verstreut. Während der Alta Badia Eco-Hiker Termine mit Alessia, Wanderführerin und Botschafterin von Alta Badia, erhalten Wanderer die Möglichkeit, sich aktiv für die Natur einzusetzen. Die Teilnehmer werden mit Handschuhen, Werkzeug, Biosäcken und weiterem ausgestattet, um die Abfälle, die sie entlang ihres Weges durch Wiesen und Wälder finden, aufzusammeln und ins Tal zu bringen. Das Erlebnis endet mit einem Picknick, das Alessia als Dankeschön für das Engagement für die Umwelt organisiert. Jeder Gast erhält eine umweltfreundliche Box, die dazu beiträgt, den Verbrauch von Verpackungen beim Picknick in den Bergen zu reduzieren. Die Veranstaltungen finden am 11. Juli, 22. August und 5. September statt.
Die Reservierung der einzelnen Aktivitäten ist obligatorisch und kann online unter www.altabadia.org oder direkt bei den Tourismusbüros in Alta Badia vorgenommen werden.
ANDERE NACHHALTIGE AKTIVITÄTEN ENTDECKEN
FOOD FOREST: DIE NATUR IN VÖLLIGER ENTSPANNUNG GENIESSEN
Der Food Forest, auch als essbarer Wald oder Waldgarten bezeichnet, ist ein multifunktionales Anbausystem, welches aus Bäumen, Pflanzen, Heil- und Gewürzkräutern, Beeren und weiteren Waldfrüchten besteht. Es handelt sich dabei um ein Lebensmittelproduktionssystem, das dauerhaft CO2 bindet, die biologische Vielfalt in den Alpen fördert und die Bodenfruchtbarkeit erhöht.
Gemeinsam mit Etifor, Spin-Off der Universität Padua, identifizierte Alta Badia den Masisti-Wald am Campolongo Pass als idealen Ort für die Erschaffung eines Food Forest. Dank des Projektes „WOWnature Alta Badia“ wurde vor einigen Jahren mit der Wiederaufforstung des Waldes begonnen, nachdem dieser massiv durch den Sturm Vaia beschädigt wurde. Der Wald birgt eine einzigartige Artenvielfalt und bietet schmackhafte Überraschungen wie Blaubeeren, Himbeeren, Walderdbeeren,
Wacholderbeeren, Holunderbeeren sowie viele weitere Beeren und Früchte.
Im Sommer 2025 wird es wieder möglich sein, dort einen eigenen Spaziergang zu machen. Entlang des Weges wurden Informationstafeln aufgestellt, die es ermöglichen, alle Geheimnisse des umliegenden Waldes zu entdecken.
SANFTE MOBILITÄT
Im Hinblick auf den Umweltschutz ist es von entscheidender Bedeutung, die Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen zu thematisieren. In diesem Zusammenhang ist auch die sommerliche Inbetriebnahme der Aufstiegsanlagen einzubeziehen, die eine weitere Möglichkeit für eine nachhaltige Fortbewegung darstellt und es ermöglicht, die Berge auch ohne Auto zu erkunden. Dank der Öffnung der Borest Gondelbahn auch im Sommer, wird dieser Service zusätzlich ausgebaut und bietet die ideale Möglichkeit, um sich auch zwischen Corvara und Colfosco autofrei zu bewegen. Von der Bergstation in Colfosco ist es möglich, mit den Aufstiegsanlagen in Richtung Edelweißtal oder mit dem Plans-Frara-Lift zum Grödnerjoch weiterzufahren, während die Sessellifte La Fraina und Bamby die Orte La Villa und San Cassiano auf der Piz Sorega und Piz La Ila Hochebene miteinander verbinden.
Ab dem 1. Juli ist die neue Kabinenbahn La Crusc 1 in Betrieb, mit der man noch bequemer zu der kleinen Kirche am Fuße des Heiligkreuzkofels gelangt, einem Wallfahrtsort und Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Im Zeitraum vom 14. Juni bis 5. Oktober 2025 werden insgesamt 19 Aufstiegsanlagen zur Verfügung stehen, die mit der Alta Badia Summer Card genutzt werden können und zu einem effizienten Instrument der Mobilität werden. Auf diese Art ist es möglich, sich frei im Gebiet zu bewegen und dessen ganze Vielfalt und Pracht auf nachhaltige Weise zu genießen.
Auch im Sommer 2025 wird wieder die Gäste-Karte erhältlich sein, mit der alle Personen, die in einem Mitgliedsbetrieb der Tourismusgenossenschaft Alta Badia übernachten, alle öffentlichen regionalen Verkehrsmittel in Südtirol kostenlos nutzen können.
E-Bike-Sharing auf 2.000 m Höhe – ein weiteres Element des Projektes für nachhaltige Mobilität
Mit dem E-Bike-Sharing ist es nicht nur möglich, bequem von einem Ort zum anderen zu radeln und somit die schönsten Ecken dieses Gebiets zu erkunden, sondern auch die drei Movimënt-Parks auf 2.000m Höhe zu erreichen. Dank Trethilfe, bieten die elektrisch betriebenen Fahrräder die Gelegenheit, ohne großen Kraftaufwand in die Pedale zu treten – eine Outdoor-Aktivität, die somit auch weniger sportlich aktive Menschen dazu einlädt, die Landschaft der Dolomiten in vollen Zügen auf dem Radsattel zu genießen. Die Abhol- und Abgabestationen der Fahrräder befinden sich an den Bergstationen der Gondelbahnen Col Alto, Piz La Ila und Piz Sorega. Außerdem kann man die neusten Modelle auch in den örtlichen Sportgeschäften und Radverleihen mieten.
DAS WASSER UNSERER BERGE
Alta Badia will alle Bürger und Besucher für umweltfreundliches Verhalten sensibilisieren. Eines der Hauptthemen des Projekts ist Trinkwasser. Der Konsum von Wasser in Plastikflaschen hinterlässt bleibende Spuren, und genau aus diesem Grund möchte Alta Badia die Menschen dazu ermutigen, Wasser aus dem Wasserhahn und aus den Brunnen zu trinken und dabei wiederverwendbare Flaschen zu benutzen. Alta Badia hat eine eigene Flasche entwickelt, die zu diesem Zweck verwendet werden
kann. Die Flaschen können in den Informationsbüros von Alta Badia erworben werden.
NACHHALTIGKEIT, NICHT NUR UMWELTBEZOGEN
Neben der ökologischen Nachhaltigkeit konzentrieren sich die GSTC-Zertifizierungskriterien auf drei weitere grundlegende Konzepte: sozioökonomische Nachhaltigkeit, kulturelle Nachhaltigkeit und nachhaltiges Management. In diesem Sinne hat Alta Badia ein internes „Green Team“ geschaffen, das täglich an nachhaltigen Projekten in allen Bereichen arbeitet. Dank des Engagements aller lokalen touristischen Anbieter werden neben den Umweltprojekten auch Aktivitäten und Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, immer höhere Qualitätsstandards auch in den anderen Bereichen zu erreichen. In den Sommer- und Wintermonaten wird zum Beispiel die Veranstaltung „Nos Ladins-Wir Ladiner“ angeboten, die eine Reihe von Erlebnissen mit den Einheimischen bietet und es ermöglicht, die kulturellen Kenntnisse der ladinischen Welt zu vertiefen. Darüber hinaus werden die lokalen Produzenten und Landwirte in die touristischen Initiativen einbezogen, indem sie beispielsweise Aktivitäten wie ladinische Kochkurse oder Besichtigungen der Bauernhöfe organisieren und damit auch die sozioökonomische Nachhaltigkeit stärken.
Informationen: Tourismusbüros Alta Badia – www.altabadia.org – Tel.: +39 (0)471/836176-847037 – Email: info@altabadia.org